Disney Fairies

Titelbild
Titelbild: überladen.
“You see, Wendy, when the first baby laughed for the first time, its laugh broke into a thousand pieces, and they all went skipping about, and that was the beginning of fairies.”
Tedious talk this, but being a stay-at-home she liked it.
“And so,” he went on good-naturedly, “there ought to be one fairy for every boy and girl.”
“Ought to be? Isn’t there?”
“No. You see children know such a lot now, they soon don’t believe in fairies, and every time a child says, ‘I don’t believe in fairies,’ there is a fairy somewhere that falls down dead.”
Die Walt Disney Company scheint sich vorgenommen zu haben, letztgenanntem Missstand abzuhelfen. Seit Herbst 2005 erscheint unter dem Obertitel Disney Fairies eine Kinderbuchreihe, die einen Teilaspekt der Peter-Pan-Saga weiterentwickelt: die Welt der Feen in Nimmerland.
Der erste Band der Reihe, Feenstaub oder das Geheimnis von Nimmerland, wurde von der amerikanischen Schriftstellerin Gail Carson Levine verfasst, die sich im deutschen Sprachraum hauptsächlich mit ihrem Roman Ella, verzaubert einen Namen gemacht hat. Parallel dazu entstand bei Disney Italia eine Comicfassung.
Eine Hauptrolle im Buch wie im Comic fällt natürlich der kleinen Gefährtin Peter Pans zu: der Fee Glöckchen bzw. Naseweis, die hier allerdings – vermutlich, um das internationale Merchandising zu erleichtern – ihren englischen Namen Tinkerbell trägt. Daneben wurden einige neue Feenfiguren eingeführt, die weder in J. M. Barries Roman von 1911 noch in dem Disney-Zeichentrickfilm von 1953 vorkommen. Auffällig ist auch, dass Pixie Hollow, wie die Feenstadt hier heißt, ausschließlich von weiblichen Feen bevölkert zu sein scheint1, was nicht ganz dem ursprünglichen Roman entspricht:
“They live in nests on the tops of trees; and the mauve ones are boys and the white ones are girls, and the blue ones are just little sillies who are not sure what they are.”
Das italienische Comicmagazin erscheint seit Januar 2006 monatlich2 auch auf Deutsch. Das Titelbildmotiv der ersten Ausgabe, gezeichnet von Elena Pianta, ist recht hübsch, wird aber auf allen Seiten von marktschreierischen Hinweisen auf den Inhalt eingezwängt – eine Unsitte, die auch beim W.i.t.c.h. Magazin seit einigen Monaten unangenehm auffällt.
Das Heft hat insgesamt 44 Seiten (plus Posterbeilage), wovon 16 auf die 1. Episode des Comics entfallen. Das Script dazu hat der W.i.t.c.h.-Veteran Bruno Enna verfasst, die Zeichnungen stammen von Giada Perissinotto, die ebenfalls öfter für W.i.t.c.h. gearbeitet hat und heute – völlig zu Recht – als eine der talentiertesten Disney-Zeichnerinnen gilt.
Comic
Tinkerbell, Prilla, Vidia: Konfliktlösung in Nimmerland.
Die Handlung des Comics ist schnell erzählt: Die Fee Prilla ist neu in Nimmerland und niemand weiß so recht, wo man sie einordnen soll. Tinkerbell führt sie in Nimmerland herum und stellt sie den anderen Feen vor: unter anderem der Tier-Fee Beck, der Wasser-Fee Rani und der Schnellflug-Fee Vidia. Nach einigen Abenteuern entdeckt Prilla schließlich ihr spezielles Talent.
Eine simple Geschichte, deren Moral ebenso simpel gestrickt ist: Jeder hat irgendwo seinen Platz, man muss nur herausfinden, wo. Das tut dem Vergnügen an den Zeichnungen Perissinottos natürlich keinen Abbruch. Hervorzuheben ist auch die aufwändige Kolorierung.
Die zweite Hälfte des Hefts nimmt ein in Mitmachmanier gestaltetes „geheimes Tagebuch der Feen“ ein, an dem Kinder im Grundschulalter zweifellos ihre Freude haben werden. Sie sei ihnen gegönnt, den unbeschwerten, herzlosen kleinen Unschuldslämmern.
“Why can’t you fly now, mother?”
“Because I am grown up, dearest. When people grow up they forget the way.”
“Why do they forget the way?”
“Because they are no longer gay and innocent and heartless. It is only the gay and innocent and heartless who can fly.”
Anmerkungen
1 Hier irrt der Rezensent: In der 2. Episode des Comics begegnen wir einer männlichen Fee namens Terence.
2 Seit der Ausgabe 10/06 erscheint Disney Fairies im deutschen Sprachraum nur noch alle zwei Monate.

Letzte Änderung: 5. Juli 2007.
Abbildungen © Disney.
Textzitate aus dem Roman Peter Pan von J. M. Barrie.
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